
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim hat im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen untersucht, welche Folgen die jüngste Erbschaftsteuerreform für die deutschen Familienunternehmen im internationalen Wettbewerb hat. Mit Hilfe von Simulationsrechnungen für ein Modellunternehmen mit 210 Millionen Euro Jahresumsatz, das einem typischen, global agierenden Familienunternehmen entspricht, wurde die Erbschaftsteuerbelastung für verschiedene Konstellationen im Generationenübergang quantifiziert.
Demnach hat sich durch die Reform die bisherige Belastung des Modellunternehmens von 10,2 Mio. Euro auf 30,6 Mio. Euro verdreifacht. Im internationalen Vergleich fällt Deutschland damit von Platz 15 der betrachteten 18 OECD-Staaten auf den vorletzten Platz zurück. Diese schwache Positionierung setzt voraus, dass der Vorwegabschlag für Familienunternehmen zur Anwendung kommt, für den strenge Bedingungen erfüllt werden müssen. Die Gewährung des Abschlags ist jedoch abhängig von bestimmten Entnahme-, Verfügungs- und Abfindungsbeschränkungen, welche kumulativ über einen Zeitraum von zwei Jahren vor und 20 Jahren nach Entstehung der Steuer erfüllt sein müssen. Ohne diesen Bewertungsabschlag rutscht Deutschland mit einer Belastung von 43,4 Mio. Euro auf den letzten Platz.
Die FAZ hat die Ergebnisse unter dem Titel „Alleinerben von Betrieben droht Steuerschock“ zusammengefasst.
Zur ausführlichen Darstellung des Modellunternehmens