Das Selbstverständnis der Stiftung Familienunternehmen
Die Stiftung Familienunternehmen steht für klare und differenzierte Perspektiven auf Wirtschaft und Familienunternehmen. Es ist die Vielfalt der Familienunternehmen, die wir erforschen. Viele große und mittlere Familienunternehmen fördern die Stiftung. Denn gesunde Wirtschaft braucht Vielfalt.
Die gemeinnützige Stiftung Familienunternehmen ist der bedeutendste Forschungsförderer zum Thema Familienunternehmen in Deutschland und Europa. Sie ist Ansprechpartner in wirtschaftspolitischen, rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen. Sie wird unterstützt durch einen wissenschaftlichen Beirat aus renommierten Ökonomen und Juristen. Sie beauftragt und veröffentlicht Forschungsergebnisse von berühmten Universitäten und von hoch respektierten Instituten wie ZEW, IW und ifo Institut.
Undenkbar vielfältig
Familienunternehmen sind das wichtigste Element einer vielfältigen Unternehmenslandschaft. Denn sie selbst sind undenkbar vielfältig. Groß und klein. In den Zentren – und in den hintersten Winkeln unseres Landes. Jedem bekannt oder verkannt. Lokal verwurzelt und auf der Weltbühne zuhause. Hightech und handfest. Diese Vielfalt macht Wirtschaft resilient gegen Krisen. Aus dieser Vielfalt entsteht immer wieder Neues.
Rund 90 Prozent aller privatwirtschaftlichen Unternehmen sind Familienunternehmen. Sie stellen rund 60 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland und bilden fast 60 Prozent der Azubis aus. Knapp die Hälfte vom Umsatz der Privatwirtschaft wird von Familienunternehmen erzielt. Sie liefern die Hälfte des Unternehmensteueraufkommens in Deutschland. Damit sind sie das Fundament der sozialen Marktwirtschaft.
Unternehmerbild, das nicht der Realität entspricht
Trotzdem gibt es Vorbehalte und Klischees. Ein Unternehmerbild, das vielfach nicht der Realität entspricht. Manchmal Unkenntnis, wie viel besser Familienunternehmen oft Krisen überstehen. Wie viel mehr Arbeitsplätze sie insgesamt halten und erschaffen, gerade im Vergleich zu den Konzernen im anonymen Streubesitz. Wie stark sie in Umwelttechnologien engagiert sind und ihr Geschäftsmodell laufend in Richtung Nachhaltigkeit ausrichten.
Thema Gerechtigkeit:
Ungerechtigkeit kann man messen, aber es gibt sie auch gefühlt. Gerechtigkeit und Ungleichheit spielen eine große Rolle im gesellschaftlichen Diskurs. Aber von welcher Ungleichheit sprechen wir? Bei Einkommen, bei Vermögen, bei gesellschaftlicher Teilhabe? Welches sind die besten Instrumente, damit es gerechter zugeht? Wie wirken sie auf die Stakeholder? Lassen sie die Wirtschaft trotzdem prosperieren? Entsprechen sie dem Leitbild unserer sozialen Marktwirtschaft? Und sind sie rechtssicher?
Thema Nachhaltigkeit:
Familienunternehmen können nicht unbegrenzt Kapital aufnehmen. Aber sie können sich vielleicht schneller verändern als ihre Wettbewerber, gerade mit Blick auf Klimaschutz und Digitalisierung. Und sie haben ein Interesse an Entscheidungen, die langfristig wirken, die Probleme nachhaltig lösen. Dabei wünschen sie sich Freiheit und ein wenig Vertrauen. Und sie sind dabei, das Tempo noch weiter zu erhöhen.
Thema Bürokratie:
Niemand will eine Wirtschaft ohne klare Spielregeln. Doch wie viele Regeln Familienunternehmen befolgen müssen und wie schwer ihnen das gemacht wird - das ist oft nicht bekannt. Gerade von der EU kommen immer neue Vorgaben. Aber die Geeignetheit der Instrumente ist umstritten. Gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht. Bürokratie wird zum Standortnachteil. Sie legt das Unternehmertum in Fesseln. Und lässt die Familienunternehmen gleichzeitig allein in dem Bemühen, rechtmäßig zu handeln.
Teaserbild © Stiftung Familienunternehmen / Dirk Michael Deckbar