
In die „Hall of Fame der Familienunternehmen“ werden Persönlichkeiten deutscher Familienunternehmen aufgenommen, die herausragende Leistungen in ihrem Unternehmen vollbracht haben und gesellschaftliches Vorbild sind. Nun wurden Renate Pilz (M.), Susanne Kunschert (2.v.r.) und Thomas Pilz (2.v.l.) (Pilz GmbH & Co. KG), Martin Krengel (Wepa SE), und Stefan Messer (Messer Group) geehrt. Posthum wurde Prof. Dr. Berthold Leibinger, langjähriger Gesellschafter des Maschinenbauers Trumpf, für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Die Unternehmerin Renate Pilz übernahm 1994 die Führung der Pilz GmbH & Co. KG, einem Spezialisten für sichere Automatisierung, nachdem ihr Mann einige Jahre zuvor bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen war. Sie formte den Mittelständler zum Global Player, begeisterte ihre Kinder für das Unternehmen und übergab die Geschäfte vor einem Jahr komplett an ihre Tochter Susanne Kunschert und ihren Sohn Thomas Pilz.
In seiner Laudatio ging Stefan Heidbreder (r.), Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen und Mitglied der Jury der „Hall of Fame der Familienunternehmen“, auf die Leistungen der Familie Pilz ein. „Renate Pilz und ihre Kinder haben die Kraft gespürt, die einer Familie innewohnen kann“, sagt Heidbreder. „Sie haben Enormes durchgemacht und Enormes geleistet. Dafür gebührt ihnen Anerkennung“.
Zusammen mit seinen Brüdern Paul, Wolfgang und Joachim ist es Martin Krengel gelungen, die 1948 von seinem Vater Paul Krengel Senior gegründete Wepa-Papierfabriken zum drittgrößten Hygienepapierhersteller in Europa auszubauen. Die „Westfälische Papierfabrik“, kurz Wepa genannt, setzt heute 1,3 Milliarden Euro um und beschäftigt 3.800 Mitarbeiter in ganz Europa. Martin Krengel, der jüngste Sohn des Firmengründers, hat das Unternehmen innerhalb weniger Jahre als feste Größe etabliert.
Stefan Messer leitet die Messer Group aus Bad Soden im Taunus in dritter Generation. Sie ist mit einem Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro der größte privat geführte Hersteller von Industriegasen weltweit. Im Jahr 2004 kaufte er von mehreren Finanzinvestoren die Mehrheit an der Firma zurück und brachte sie damit wieder vollständig in Familienhand. In den Jahren danach führte Stefan Messer die Gruppe zu neuer Größe – immer angetrieben von dem Ziel, das Erbe über die Generationen zu erhalten.
Eine besondere Würdigung erhält Prof. Dr. Berthold Leibinger posthum für sein Lebenswerk. Die Jury hat einstimmig beschlossen, den langjährigen Gesellschafter und Vorstandsvorsitzenden der Trumpf GmbH & Co. KG zusätzlich zum Ehrenmitglied der „Hall of Fame der Familienunternehmen“ zu benennen. Mitglied der Hall of Fame ist er bereits seit dem Jahr 2009. Berthold Leibinger ist im Oktober 2018 im Alter von 87 Jahren gestorben.
Die Auszeichnung hat die Redaktion des „Handelsblatts“ zusammen mit der Stiftung Familienunternehmen ins Leben gerufen. Weiterer Partner ist die Beratungsgesellschaft KPMG. Die Auszeichnung wurde zum elften Mal vergeben. Neben einem erfolgreichen Wirken in der Unternehmensführung bewertet die Jury die Leistung der Familie, wenn diese als Haupteigner maßgeblich und erfolgreich auf die Strategie des Unternehmens einwirkt. Weitere Kriterien sind unter anderem die dauerhafte Sicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen durch Innovation und herausragende Produktivität, umweltgerechtes Wirtschaften sowie soziales und kulturelles Engagement.
Bisherige Mitglieder der Hall of Fame der Familienunternehmen:
Die Mitglieder der Jury: