Energiepreise

Energieimportrisiko und Preiseffekte der Energiekrise Deutschlands im internationalen Vergleich
Produktionsstopps und Personalabbau nehmen zu (Energiepreisumfrage: September 2022)
Unternehmen geben Gasumlage Note 5
Einschätzung zu den Energiepreisen für Familienunternehmen (Energiepreisumfrage: April 2022)
Material zum Thema Energiepreise

Energieimportrisiko und Preiseffekte der Energiekrise Deutschlands im internationalen Vergleich

Deutschland wird beim Strom zu einer Hochpreisinsel. Wegen dieser Preisnachteile und hoher Importrisiken bei Energie verschlechtert sich die Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Gerade für energieintensive Branchen wird der Standort sehr unattraktiv.

Zu diesen drei Ergebnissen kommt eine Preis- und Risiko-Analyse der Stiftung Familienunternehmen. Angefertigt wurde sie von Professor Friedrich Heinemann vom ZEW Mannheim. Die Studie „Die Energiekrise im Standortvergleich: Preiseffekte und Importrisiken“ nimmt 16 EU-Länder in den Blick, sowie die USA, Kanada, Japan, Großbritannien und die Schweiz. Sie untersucht zum einen die Preiseffekte bei Strom, die bis zum ersten Quartal 2022 bereits messbar waren. Zum anderen misst sie für die Jahre 2018 bis 2020 die Abhängigkeit von Energieimporten aus unzuverlässigen Lieferländern – insbesondere aus dem russischen Einflussgebiet.

Studienautor Professor Friedrich Heinemann fasst die Studienergebnisse zusammen: „Die Preiseffekte der Energiekrise bei Strom und Gas sind weitgehend auf europäische Standorte beschränkt. Innerhalb Europas gibt es markante Unterschiede. Deutschland wird zusammen mit den Niederlanden immer stärker zu einer Hochpreisinsel. Die Analyse der Energieimportrisiken führt zu einem sehr differenzierten Bild, bei dem sich ebenfalls eine ungünstige Bewertung des deutschen Standorts ergibt. Deutschland und Italien weisen im G7-Vergleich eine besondere Verwundbarkeit für eine weitere Eskalation der Energiekrise auf.“

Professor Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, stellt fest: „Einige Forscher haben seit Kriegsausbruch in der Ukraine versucht, die Folgen eines Embargos oder eines russischen Lieferstopps abzuschätzen. Unsere Studie zeigt nun, wie verletzlich Deutschland schon vor Beginn des Krieges war. Die Wettbewerber in Übersee haben kein Problem. Und die Wettbewerber in Europa können angesichts geringerer Verbrauchsmengen rascher umschichten. Die Politik sollte den Konsequenzen für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Familienunternehmen ins Auge sehen und handeln.“

 

Produktionsstopps und Personalabbau nehmen zu (Energiepreisumfrage: September 2022)

Die Familienunternehmen in Deutschland sind von der Gas- und Strompreiskrise schwer getroffen. Immer mehr von ihnen müssen wegen der hohen Energiepreise geplante Projekte zurückstellen und teils sogar schon Produktionen aufgeben oder verlagern. Das geht aus einer Umfrage der Stiftung Familienunternehmen bei 1060 Unternehmen hervor, die das ifo-Institut im September 2022 durchgeführt hat, die Mehrzahl davon Familienunternehmen. Zudem sehen sich viele gezwungen, Personal abzubauen. Das ist aber nicht die einzige Konsequenz aus der angespannten Lage. 82 Prozent wollen Investitionen in Energieeffizienz umsetzen oder haben dies schon getan. 48 Prozent wechseln zu anderen Energieträgern oder planen das. Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass 90 Prozent der Unternehmen wahrscheinlich die Preise erhöhen werden oder Preiserhöhungen schon durchgesetzt haben. Bei 25 Prozent der befragten Unternehmen ist der Abbau von Arbeitsplätzen eine Maßnahme, um den steigenden Energiepreisen zu begegnen. Bei der letzten Umfrage der Stiftung im April planten dies nur 14 Prozent. Auch Produktionsstopps (jetzt 13, vorher 6 Prozent) sind nun wahrscheinlicher geworden als vor sechs Monaten. Produktionsverlagerungen ins Ausland vollziehen nun 9 (vorher 6) Prozent der Unternehmen.

Die befragten Unternehmen wünschen sich deshalb von der Regierung, dass Subventionen für private Investitionen in Energieeffizienz oder erneuerbare Energien dieselbe Priorität haben, wie gezielte Hilfen für Unternehmen oder Industriezweige.

Welche Maßnahmen planen Sie, um auf die steigenden Energiekosten zu reagieren?

 

Wie priorisieren Sie folgende Maßnahmen zur Begrenzung der Energiekosten?

 

Wie bewerten Sie insgesamt die Versorgungssicherheit von Energielieferungen für Ihr Unternehmen?

 

Unternehmen geben Gasumlage Note 5

Die Unternehmen geben der geplanten Gasumlage durchschnittlich die Note 5, wie eine repräsentative Befragung des ifo Instituts im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen zeigt. Ausgewertet wurden die Online-Antworten von 360 Unternehmen. Die Hälfte der Familienunternehmen erteilte sogar die Note „6“, nur ein Prozent gab die Note „sehr gut“. (Stand: September 2022)

 

Einschätzung zu den Energiepreisen für Familienunternehmen (Energiepreisumfrage: April 2022)

Repräsentative Umfrage unter 1.100 teilnehmenden Unternehmen zu den Energiepreisen in Deutschland. Erstellt im April 2022 vom ifo-Institut im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen.

 

Welche Energieträger nutzt Ihr Unternehmen? (Mehrfachantworten)

 

Erwartete Hauptbelastung aus den Energiepreissteigerungen

 

Maßnahmen auf die steigenden Energiekosten

 

Befürworten Sie konkrete Maßnahmen zur Begrenzung der Energiekosten?

 

Welche Maßnahmen sind zielführend, um die int. Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu erhöhen? (2 Nennungen)

 

Versorgungssicherheit