Familienunternehmen sind äußerst heterogen. Um die Vielfalt des Unternehmenstypus abzubilden, hat die Stiftung Familienunternehmen eine Reihe von Veröffentlichungen ins Leben gerufen, publiziert oder redaktionell unterstützt, die sich mit diesem Unternehmenstypus befassen.
Die populärwissenschaftliche Darstellung zeigt erstmals die Auswirkungen der Verdrängungspolitik der sowjetischen Besatzungsmacht und des SED-Regimes für die Familienunternehmenslandschaft in Ostdeutschland bis heute auf. Die staatsdirigistischen Eingriffe führten zur Abwanderung von Betrieben in den Westen. Doch zeigten sich auch Resilienz, Einfallsreichtum und Beharrlichkeit der verbleibenden Firmen. Nach 1989/90 machten sich viele Unternehmerinnen und Unternehmer aus Ost und West auf, die Traditionen wiederzubeleben. Heute sind über 90 Prozent der ostdeutschen Betriebe Familienunternehmen. Der Wirtschaftshistoriker Rainer Karlsch arbeitet in dem reich bebilderten Buch zahlreiche Geschichten durch unterschiedlichste Branchen auf: Viele davon sind Erfolgsgeschichten trotz widrigster Umstände.
Nach enzyklopädischen Prinzipien, redaktionell aufbereitet stellt das „Lexikon der deutschen Familienunternehmen“ über 1.000 deutsche Familienunternehmen vor. Daten, Fakten und Kennzahlen werden übersichtlich dargestellt. Umfassende Register, welche die Familienunternehmer nach Merkmalen wie Gründungsjahr, Standort und Person sortieren, erlauben zugleich einen gezielten Zugriff auf die einzelnen Lexikoneinträge.
Die Stiftung Familienunternehmen hat als Partner des Projekts sowie Beiratsmitglied Anregungen zu Konzept und Darstellungsweise gegeben und in einem Vorwort die Bedeutung der Familienunternehmen als Arbeitgeber und stabile Stütze der sozialen Marktwirtschaft hervorgehoben. Das Buch ist in der dritten überarbeiteten Ausgabe 2020 erschienen.
Die Stiftung Familienunternehmen engagiert sich schon lange in diesem Projekt. In einem Essayband „Familienunternehmen hoch zehn“, der die zweite Auflage flankierte, wurden die wichtigsten Positionen und Themen zu Familienunternehmen in Deutschland gebündelt. Das redaktionelle Konzept spielt mit der Zahl zehn: Zehn führende Experten greifen auf jeweils zehn Seiten die zehn wichtigsten Themen auf. Stiftungsgeschäftsführer Stefan Heidbreder beleuchtet darin die Rolle des unternehmerischen Eigentums für Deutschland.
Zum Aufsatz „Das Eigene“ von Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen.
Familienunternehmen sind in Deutschland und in den USA zentrale Bausteine der jeweiligen Volkswirtschaft. Und doch gibt es signifikante Unterschiede in der Unternehmens- und Familienkultur sowie der institutionellen Umwelt. So wird Deutschland in den USA um seine leistungsstarken Familienunternehmen, vor allem die Hidden Champions, beneidet. Zudem bestehen deutsche Familienunternehmen im Durchschnitt deutlich länger. Wie kam es zu diesen Divergenzen?
Eine von der Stiftung Familienunternehmen herausgegebene historische Langzeitbetrachtung analysiert die Ursachen und Auswirkungen der Unternehmenslandschaften in beiden Ländern von der Industrialisierung im 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die wirtschaftshistorische Arbeit wurde im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen von Prof. Dr. Hartmut Berghoff sowie PD Dr. Ingo Köhler erstellt.
Um Verantwortung, Verteilung von Wohlstand und kulturelle Entwicklung geht es in dem Buch „Eigentum – Warum wir es brauchen. Was es bewirkt. Wo es gefährdet ist.“, das im Juni 2018 im Herder-Verlag erschienen ist. Die beiden Stiftungs-Vorstände, Prof. Dr. Dr. h.c. mult Brun-Hagen Hennerkes und Prof. Rainer Kirchdörfer, sowie Stiftungsgeschäftsführer Stefan Heidbreder haben sich gemeinsam mit Prof. Dr. Nils Goldschmidt als Autoren das Ziel gesetzt, „Eigentum“ greifbar und verständlich zu machen.
Das Buch ist ein spannender Perspektivenwechsel in der politischen und gesellschaftlichen Debatte über Verteilungsgerechtigkeit und die Wurzeln unseres Wohlstands – eine Debatte, die immer lebendiger geführt wird.
Eigentum prägt das menschliche Zusammenleben: Es schafft persönliche Freiheit und somit die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und Innovation. In hoher Konzentration kann es aber auch Macht verleihen, die Freiheit anderer zu beschränken. Das Buch thematisiert die zentrale Bedeutung eines gut organisierten Eigentumsrechts, das Bedrohungen von und durch Eigentum verhindert. Darüber hinaus spielt das Eigentum nicht nur im Recht und in der Ökonomie eine Rolle, sondern auch in Erziehung, Literatur und Philosophie. Dieses Buch beleuchtet – erstmals über verschiedene wissenschaftliche Disziplinen hinweg – historische Aspekte des Eigentums ebenso wie dessen Zukunft. An die einzelnen Kapitel schließen sich Interviews mit renommierten Wissenschaftlern an, wie etwa Lars Feld, Werner Plumpe, Paul Kirchhof, Hans-Werner Sinn, Andrea Maurer, Carl Christian von Weizsäcker und Clemens Fuest.
„Eigentum ist die DNA unserer Kultur“ überschreibt die WELT die Zusammenfassung des letzten Buchkapitels.
Der Titel gehört bereits zu den Standardwerken in der wissenschaftspraktischen Literatur zu Familienunternehmen. 2002 erstmals im Campus Verlag erschienen, war es bald vergriffen. Die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ schrieb in ihrer ersten Rezension: „Der Stuttgarter Rechtsanwalt Brun-Hagen Hennerkes hat ein Buch verfasst, dessen Inhalt betriebliche Einsichten, praktische Ratschläge und Lesevergnügen auf gelungene Weise verbindet.“
2015 ist das Werk inhaltlich stark überarbeitet und um Themenfelder erweitert in der zweiten Auflage erschienen: Die beiden Autoren Prof. Hennerkes und Kirchdörfer legen unter anderem in einem eigenen Kapitel die Risiken offen, die mit der Internationalisierung der Familie, also beispielsweise dem Umzug von Gesellschaftern ins Ausland oder binationalen Partnerschaften, in Bezug auf das Familienunternehmen auftreten können. Dieses Kapitel hat die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ abgedruckt.
Prof. Kirchdörfer beschreibt die Intention des Buches in einem Interview: „Ziel war, eine interessant lesbare Mischung aus Erfahrungsberichten, Fallsammlungen, Hinweisen und Tipps zu praktischen Gestaltungen abzuliefern. Und dies alles mit einem wissenschaftlichen Anspruch.“
Seit der Finanzkrise müssen sich alle Verantwortlichen in der Wirtschaft der Frage nach den Konsequenzen ihres Handelns stellen. Eine der zentralen Debatten ist seitdem der Streit über die Frage, was gerecht ist und welche moralischen Maßstäbe gelten sollen. Dazu haben Prof. Hennerkes und George Augustin, Professor für Fundamentaltheologie und Dogmatik in Vallendar, 2012 ein umfangreiches Werk herausgegeben.
Das Buch versteht sich als eine Anthologie, das die vielfältigen Facetten des Werteverständnisses und des Wertewandels in der heutigen Zeit beleuchtet. Zu den Autoren des Buches zählen der inzwischen verstorbene Schriftsteller und Präsident der Tschechischen Republik, Vaclav Havel, der ehemalige Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble, der Familienunternehmer Heinrich Otto Deichmann sowie der ehemalige Deutsche Bank-Vorstand Jürgen Fitschen. Insgesamt haben 49 hochrangige Vertreter der Wissenschaft, der Politik und des öffentlichen Lebens einen Beitrag zu diesem Buch geleistet.
Leseprobe: "Der Wert des Verantwortungseigentums und die Rolle der Familienunternehmen für unsere Gesellschaft" von Stefan Heidbreder
Das Kompendium „Aus bester Familie“ erzählt auf über 500 Seiten die Geschichte von mehr als 100 beispielhaften Familienunternehmen in Deutschland: von internationalen Leuchtturm-Konzernen, von großen und kleineren Markenartiklern, von besonders traditionswürdigen Unternehmen – und von jenen, die weniger im Licht der Öffentlichkeit stehen, in ihrer Summe und Vielfalt aber den Nährboden der deutschen Familienunternehmerlandschaft bilden. Auf ihre volkswirtschaftliche Bedeutung hebt das ausführliche Vorwort ab, das die Stiftung beisteuert. Der Band bietet zudem mit vielen Hintergrundinformationen zu Bilanzkennzahlen und Historie einen schnellen Überblick über die präsentierten Familienunternehmen. Er ist im Jahr 2018 zum dritten Mal überarbeitet worden und im ZEIT-Verlag erschienen.
In einer mehr als dreijährigen Arbeit analysierte das vierköpfige Autoren-Team um Prof. Dr. Arist von Schlippe des Wittener Instituts für Familienunternehmen der privaten Universität Witten Herdecke verschiedene Modelle der Nachfolge, die Familienunternehmen erarbeitet und entwickelt haben. Ihre Forschungsergebnisse wurden in dem Buch „Große deutsche Familienunternehmen – Generationenfolge, Familienstrategie und Unternehmensentwicklung“ zusammengefasst und vorgestellt, das die Stiftung Familienunternehmen herausgegeben hat.
Insgesamt wurden 50 der größten deutschen Familienunternehmen mit einem Alter von über 100 Jahren in die Studie einbezogen. Bekannte Namen sind hier vertreten, darunter Oetker, Faber-Castell, Henkel, Heraeus oder Merck. Viele Familienunternehmen haben in den Interviews mit den Forschern erstmals Informationen mit der Öffentlichkeit geteilt, die sonst nur dem engsten Gesellschafterkreis bekannt sind.
Festschrift für Brun-Hagen Hennerkes zum 70. Geburtstag von Prof. Rainer Kirchdörfer, Prof. Dr. Rainer Lorz, Prof. Dr. Andreas Wiedemann, Rainer Kögel, Thomas Frohnmayer.
„Mentor der Familienunternehmen“ nennt ihn Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrem Grußwort zu der Festschrift und würdigt weiter seine „persönlichen Verdienste um die Stärkung des Familienunternehmens in unserer Gesellschaft.“
Für die Festschrift haben einige seiner vielen Weggefährten profunde und praxisbezogene Beiträge zu den Themenbereichen „Unternehmerfamilie und Unternehmensnachfolge“, „Unternehmensstrategie“, „Unternehmensfinanzierung und Transaktionen“ sowie „Familienunternehmen, Staat und Gesellschaft“ verfasst. Daraus ergibt sich ein guter Überblick über das gesamte Themenspektrum, das Familienunternehmen bewegt.
Die Familie ist eine der beiden Säulen des Familienunternehmens. Doch die klassische Kombination „Vater, Mutter, Kind“, die sogenannte Kernfamilie, ist statistisch gesehen in Deutschland auf dem Rückzug und wird durch zahlreiche andere Familien-Konstellationen ersetzt. Dieser Wandel birgt große Herausforderungen für die Familienunternehmen und für die Gesellschaft. Ob die „Familie – Auslaufmodell oder Garant unserer Zukunft?“ ist, wird in der gleichnamigen Festschrift aus unterschiedlichen Perspektiven erörtert, die 2013 anlässlich des 75. Geburtstags von Stiftungsvorstand Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Brun-Hagen Hennerkes erschienen ist.
41 Autoren – Philosophen, Soziologen und Historiker, Politiker und Unternehmer, Journalisten und Kardinäle – haben sich der Frage des Titels gestellt. Ihre Antworten und Beiträge spiegeln die aktuellen weltanschaulichen und gesellschaftspolitischen Diskussionen im Kontext der Veränderungen des Konstrukts „Familie“ wider. Prof. Rainer Kirchdörfer, ebenfalls Vorstand der Stiftung Familienunternehmen und langjähriger Partner in der Kanzlei mit Prof. Hennerkes, sowie George Augustin, Professor für Fundamentaltheologie und Dogmatik in Vallendar und langjähriger enger Weggefährte Hennerkes´, haben das Buch herausgegeben.