Familienunternehmen als Wohlstandsgaranten

Allensbach-Umfrage zeigt viel Respekt für das Unternehmertum

Wer sichert in der Region Wohlstand und Arbeitsplätze?
Es sind die Familienunternehmen. Das sagen fast 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Aber auch Unternehmen insgesamt werden viel positiver bewertet als vor fünf Jahren. Und: 18 Prozent der Menschen können sich vorstellen, selbst Unternehmer zu sein.

Zu sehen ist ein Balkendiagramm, das veranschaulicht wie häufig die Befragten, die von den Forschern vorgegebenen Begriffe mit Unternehmern assoziieren. Es wird dabei zwischen der Gesamtbevölkerung und der speziellen Gruppe der Beschäftigten in Familienunternehmen betrachtet. Begriffe wie Gewinnstreben, Leistungsbereitschaft, Wohlstand und Eigeninitiative werden von den beiden Gruppen am häufigsten genannt. Am seltensten werden Ausbeutung, Umweltzerstörung und Sparsamkeit genannt. Unterschiede in der Wahrnehmung gibt es bei Schaffung von Arbeitsplätzen (78% vs. 84%), Verantwortung"(75% vs. 84%) und Sparsamkeit (20% vs. 37%), die Beschäftigte in Familienunternehmen häufiger mit Unternehmern in Verbindung bringen.
Assoziationen zu Unternehmern. Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen der Bevölkerung insgesamt und Beschäftigten in Familienunternehmen © Stiftung Familienunternehmen, 2024

München, den 19. August 2024. Die Bevölkerung in Deutschland hat ein positives Unternehmerbild. Ausbeutung und Umweltzerstörung assoziiert nur eine Minderheit mit ihnen. Begriffe wie Leistungsbereitschaft, Schaffung von Arbeitsplätzen und Verantwortung rangieren weit vorn. Familienunternehmen schneiden beim Image noch wesentlich besser ab.

Das hat das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen ermittelt. Dafür wurden im Juni 2024 knapp 1100 Interviews geführt, und zwar mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahre. Einen Teil der Fragen hat das Institut 2019 schon einmal gestellt, so dass ein Vergleich möglich ist.

Das Kreisdiagramm zeigt die Bereitschaft von Berufstätigen, die aktuell nicht in einem Familienunternehmen arbeiten, sich eine Tätigkeit in einem solchen Unternehmen vorzustellen. 27% der Befragten können sich dies auf jeden Fall vorstellen. 38% beantworten die Frage mit vielleicht. 4% lehnen Familienunternehmen als Arbeitgeber kategorisch ab und  13% betrachten dies als eher unwahrscheinlich 18% sind unentschlossen. Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse, dass 65% der Befragten ein Interesse an an einer Tätigkeit in einem Familienunternehmen aufweisen.
Hohes Interesse an einer Tätigkeit in einem Familienunternehmen © Stiftung Familienunternehmen, 2024

Offen dafür, bei einem Familienunternehmen zu arbeiten

Den Familienunternehmen wird häufiger als Unternehmen allgemein attestiert, dass sie gut geführt sind, langfristig denken, fair mit ihren Mitarbeitern umgehen und Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Zwei Drittel der Befragten sind offen dafür, bei einem Familienunternehmen zu arbeiten.

Das Balkendiagramm zeigt, wie Befragte deutschen Familienunternehmen verschiedene Eigenschaften zuschreiben, basierend auf einer Umfrage von 2019 und 2024. Am häufigsten werden Familienunternehmen Traditionsreichtum (75% in 2024) und die Sicherung von Arbeitsplätzen (69% in 2024) zugeschrieben, während Eigenschaften wie Klimaschutz (20%) und attraktive Verdienstmöglichkeiten (19% in 2024) seltener genannt werden. Gegenüber 2019 zeigen sich in vielen Bereichen positive Entwicklungen, etwa bei langfristigem Denken (58% in 2024 vs. 49% in 2019), "Bieten gute Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten" (27% in 2024 vs. 17% in 2019) und bei "Innovativ, entwickeln ständig Neues" (24% in 2024 vs. 14% in 2019). Eine negative Entwicklung liegt bei der Aussage "Versuchen um jeden Preis, ihre Gewinne zu steigern (30% in 2024 vs. 18% in 2019). Einige kritische Aspekte wie "Sind nicht gut für die Zukunft aufgestellt" (10%), "Achten nur wenig auf Geschlechtergerechtigkeit" (10%) und "Tragen zu Ungleichheit in der Gesellschaft bei" (5%), werden bei der Umfrage von 2024 selten als zutreffend genannt.
Das Image deutscher Familienunternehmen wird in 2024 insgesamt positiver bewertet als 2019 © Stiftung Familienunternehmen, 2024

Deutlich seltener werden ihnen negative Aussagen zugeschrieben. So stimmten nur 9 Prozent der Befragten der Aussage zu „Der Mensch gilt wenig, es geht nur um Geld“ und gerade einmal 10 Prozent der Antwortmöglichkeit „Achten nur wenig auf Geschlechtergerechtigkeit“. Lediglich 5 Prozent unterschrieben den Satz „Familienunternehmen tragen zur Ungleichheit in der Gesellschaft bei“.

Das Balkendiagramm zeigt, welche Eigenschaften Bürger mit großen Familienunternehmen verbinden. Am häufigsten genannt werden Marktführerschaft und starke Branchenposition (78 %) sowie eine lange Tradition (77 %). 69 % der Befragten heben hervor, dass sich die Familien meist im Hintergrund halten. Weniger häufig werden soziale Verantwortung (32 %) und hohe Qualität im Vergleich zu börsennotierten Unternehmen (25 %) genannt. Nur 6 % halten große Familienunternehmen für international nicht wettbewerbsfähig. Insgesamt wird das Image großer Familienunternehmen überwiegend positiv wahrgenommen.
Die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands verbinden am häufigsten die Marktführerschaft und starke Branchenposition sowie eine lange Tradition mit großen Familienunternehmen © Stiftung Familienunternehmen, 2024

Beim Blick speziell auf sehr große Familienunternehmen ist das Bild differenzierter. So wissen mehr als drei Viertel der Befragten, dass große Familienunternehmen in ihrer Branche oft Marktführer sind und dass sie eine lange Tradition haben. Mehr als die Hälfte unterschreibt, dass diese Familienunternehmen einen großen Beitrag zum Wohlstand unseres Landes leisten. Gut die Hälfte stimmt aber auch der Formulierung zu, dass die Gesellschafterfamilien ihren Einfluss und ihren Reichtum steigern wollen.

Erfreulich positiv blickt die deutsche Bevölkerung auf das (Familien-)Unternehmertum.
Natürlich gibt es auch skeptische Töne hinsichtlich der Unternehmensführung und der Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Doch die Deutschen sehen sehr genau, wer Leistung bringt, ihren Wohlstand erhält und ihre Arbeitsplätze schafft. Ein Volk von lahmen Staatsgläubigen ist das nicht.“

Professor Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen
Das Kreisdiagramm veranschaulicht die Einschätzung der Befragten zur Bedeutung von Familienunternehmen für die deutsche Wirtschaft. Das Diagramm zeigt, dass die Mehrheit der Befragten die Bedeutung von Familienunternehmen für die deutsche Wirtschaft hoch einschätzt – insgesamt 85 % halten sie für wichtig oder sehr wichtig. Lediglich 6 % bewerten sie als weniger wichtig oder gar nicht wichtig, während 9 % unentschlossen sind.
Keine Zweifel an der Bedeutung von Familienunternehmen © Stiftung Familienunternehmen, 2024

Fragt man die Bevölkerung, welche Arbeitgeber am ehesten geeignet sind, den Wohlstand in ihrer Region zu sichern, wählt die Bevölkerung mit weitem Abstand Familienunternehmen bzw. mittelständische Unternehmen: 78 Prozent (2019: 67 Prozent). Auf die Frage „Wie wichtig sind Familienunternehmen für die deutsche Wirtschaft?“ antworteten 85 Prozent sehr wichtig oder wichtig. Dass man sie deshalb besser nicht mit höheren Steuern belasten sollte, dem stimmen 35 Prozent zu. 34 Prozent sehen das anders, 31 Prozent sind unentschieden.

Knapp jeder Fünfte könnte sich vorstellen, selbst unternehmerisch tätig zu sein
© Stiftung Familienunternehmen, 2024

18 Prozent der Bevölkerung zwischen 16 und 65 Jahren wären interessiert daran, selbst unternehmerisch tätig zu werden (unter 30 Jahre 22 Prozent). Wer in einem Familienunternehmen beschäftigt ist, äußert dieses Interesse häufiger: 26 Prozent. Dass man so einen Beitrag für eine gute Zukunft leisten könne, sagen 70 Prozent der am Unternehmerdasein Interessierten. Unter den Hinderungsgründen wird am häufigsten das finanzielle Risiko genannt (knapp 90 Prozent). Kaum eine Rolle spielt demgegenüber der Satz „Mein Umfeld würde eine Selbständigkeit kritisch sehen“.

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