US-Zollabkommen trifft Regionen unterschiedlich

Interaktive Grafik zu Europas Zukunft mit 15 Prozent Zoll
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Die Europäische Union ist dabei, ein Handelsabkommen mit den USA zu verhandeln. Die groben Umrisse stehen seit dem 27. Juli 2025. Was bedeutet das Abkommen für den Wohlstand in einer Region von West-Irland bis Zypern, von Nordschweden bis Sizilien? Das haben Forscher im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen untersucht.

München, den 4. August 2025. Ein Handelsabkommen mit den USA ist vorteilhafter als ein ungebremster Handelskrieg. Doch die in Schottland vor einer Woche geschlossene Vereinbarung hat Konsequenzen. Wie die vorliegende interaktive Grafik zeigt, führt ein einseitiger Zoll von 15 Prozent auf europäische Güter zu Rückgängen bei Importen, Exporten und dem Bruttoinlandsprodukt (BIP).

Die Szenario-Analyse wurde erstellt von einem Team um Handelsökonom Professor Gabriel Felbermayr, Direktor des Forschungsinstituts Wifo in Wien, zusammen mit dem Kiel Institut für Weltwirtschaft. Bereits Anfang Juni hatte die Stiftung Familienunternehmen mit selbigen Instituten eine umfassende Analyse veröffentlicht, welche die Auswirkungen von mehreren damals denkbaren Zoll-Szenarien darstellte.

Auswirkungen handelspolitischer Maßnahmen variieren regional

Die neue Szenario-Analyse verdeutlicht, dass die Auswirkungen handelspolitischer Maßnahmen regional variieren. Ländliche Regionen zeigen andere Werte als Industriezentren. Gewinner und Verlierer sind ungleich verteilt.

Fraglich scheint, ob die Vereinbarung für die EU am Ende zielführend ist. Zwar senkt das Abkommen die Unsicherheit für Unternehmen und bringt Zollvorteile in bestimmten Sektoren im Vergleich zum Status Quo. Doch fehlt eine vertiefte Einigung über Regularien und nichttarifäre Handelshemmnisse. Gerade für Familienunternehmen in der EU wäre eine tiefere Übereinkunft mit Rechtssicherheit und Abbau bestehender Barrieren sehr wichtig gewesen.

Familienunternehmen haben oft keine Produktionsstandorte in den USA und können so die Zölle nur schwer umgehen. Gleichzeitig sind sie oft von den USA als zentralem Absatzmarkt abhängig. Die Umlenkung von Exportströmen auf alternative Märkte ist für sie schwierig, weil sie oft hoch spezialisierte Produkte anbieten, deren Nachfrage von der Industriestruktur des Importeurs abhängt.

Cor­ne­lia Knust​

Leiterin Kommunikation​

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